Außenbetreutes Wohnen (ABW) für Jugendliche und junge Volljährige

ALLGEMEINES

Das außenbetreute Wohnen findet in angemieteten Wohnungen in Eltmann bzw. in Ebelsbach statt.

ZIELGRUPPE/ ZIELE/ METHODEN

Es können junge Menschen, auch unbegleitete minderjährige Asylsuchende umA, ab einem Alter von ca. 17 Jahren aufgenommen werden. Die Jugendlichen bringen ein gewisses Maß an Selbstständigkeit und Zuverlässigkeit mit und die beteiligten Fachkräfte und die Sorgeberechtigten stimmen dieser Art der Betreuung zu.
Zugrundeliegende Paragrafen aus dem SGB VIII:

  • § 42 :  Inobhutnahme
  • § 27 :  Hilfe zur Erziehung
  • § 34 :  Heimerziehung
  • §35a:  Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche
  • § 36 :  Mitwirkung, Hilfeplan
  • § 41 :  Hilfe für junge Volljährige
  • § 30 :  Erziehungsbeistandschaft (für die Nachbetreuung)

PERSONAL

Die Jugendlichen werden in der Regel von pädagogischem Fachpersonal täglich nach einem festgelegten Stundenumfang betreut (Diplompädagoge/-pädagogin, Sozialpädagoge/-pädagogin, Lehrer/in, Erzieher/in, Kinderpfleger/in und Sozialpfleger/in). Ergänzend sind Mitarbeiter/innen mit fachverwandten Qualifikationen zugeteilt (bei Bedarf Dolmetscher/in, Studierende, Krankenpfleger/in etc.). Die Steuerung der aufgestellten Maßnahmen erfolgt über die Erziehungsleitung. Jede/r Jugendliche bekommt eine/n Bezugserzieher/in zugeteilt, welche/r für das Aufstellen des Betreuungsvertrages und die Arbeit an den hier definierten Zielen zuständig ist.

JUGENDAMT

Das außenbetreute Wohnen arbeitet über die Stammeinrichtung eng mit dem Jugendamt, den Eltern, dem Vormund und den einweisenden/ anfragenden Stellen zusammen. Auf Grundlage des Hilfeplanes stimmen sie sich in allen wichtigen Fragen mit den zuständigen Stellen ab. Ein fundierter Entwicklungsbericht wird vor jedem Hilfeplan erstellt.

KONZEPTIONELLE SCHWERPUNKTE UND ZIELE

  • Klärung der Perspektive
  • Ggf. Begleitung des Asylverfahrens bei umA
  • Stabilisierung und Vorbereitung auf ein selbständiges Leben
  • Integration in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt
  • Anbindung an die Stammeinrichtung in struktureller und fachlicher Hinsicht

ALLGEMEINE PÄDAGOGISCHE ZIELE

  • Vermittlung gesellschaftlicher Grundwerte
    - in religiöser Hinsicht
    - in gesellschaftspolitischer Hinsicht
    - in bildungspolitischer Hinsicht
    - in rechtlicher Hinsicht
  • Vermittlung kultureller Werte
  • Bestmögliche sprachliche, schulische und berufliche Förderung
  • Transparenz herstellen bei der Aufarbeitung psychodynamischer Prozesse
  • Stärkung der Fähigkeit zur Bewältigung von Konflikten, im Umgang mit Frustrationen
  • Vergangenheitsbewältigung, Stärkung der Beziehungsfähigkeit
  • Von der äußeren zur inneren Struktur: Orientierungshilfen und Strukturhilfe
  • Fähigkeit zur eigenen Lebensplanung, Entwicklung von persönlichen Zielen und sich daraus ergebenden Handlungsstrategien
  • Auseinandersetzung mit Grenzen, Grenzen akzeptieren lernen, eigene Grenzen erfahren
  • Hilfen bei der Aufarbeitung von Gewalterfahrungen
  • Adäquater Umgang mit Suchtmitteln
  • Körpergefühl, Akzeptanz, Körpererleben, Sexualität, Verhütung
  • Lebenspraktische Fähigkeiten, Alltagsorientierung
  • Hilfen bei der Entwicklung einer stabileren Persönlichkeit

METHODEN

Mit jedem/jeder Jugendlichen wird ein individueller Betreuungsvertrag erstellt, welcher die Ziele und deren Umsetzung, strukturierende Maßnahmen, Freizeit-pädagogische Maßnahmen, den beruflich-schulischen Bereich, sowie die Aufstellung von Tages- und Wochenplänen beinhaltet.

  • Clearing und Diagnostik
  • Strukturierter Tagesablauf
  • Selbstversorgerkonzept
  • Einzelfallbetreuung
  • Individuelle Erziehungsplanung
  • Individuelle Betreuung zur Verselbständigung des/der Jugendlichen
  • Individuelle Betreuung bezüglich der Lebenspraxis
  • Individuelle Betreuung bezüglich des Spracherwerbs bei umA
  • Wochenreflexion
  • Koordination der Interventionen/ interdisziplinäre Zusammenarbeit/ externe Partner
  • Schulische/berufliche Förderung
  • Freizeitpädagogik
  • Demokratische Prozesse/ Partizipation/ Gruppenarbeit
  • Hilfen zur Verselbständigung
  • Eltern/ Familienarbeit soweit möglich
  • Krisenintervention

FREIZEIT

Die Stammeinrichtung unterhält einen ausgebauten freizeitpädagogischen Bereich mit regelmäßigen heilpädagogischen Freizeit- und Fördergruppen, erlebnispädagogischen Maßnahmen, Vernetzung mit Vereinen, angemieteten Sporthallen und vielfältigen Freizeitmöglichkeiten vor Ort. Die Bewohner des außenbetreuten Wohnens sind in das Freizeitprogramm integriert.

SCHULE

Es besteht eine Vernetzung zu unserer Stammeinrichtung sowie allen wichtigen Schulen, wie Mittelschule, Realschule, Gymnasium, Förderzentrum,  Schule zur Erziehungshilfe und Berufsschule (BIK = Berufsintegrationsklasse für umA). Mittel- und Realschule befinden sich in der Nähe der Stammeinrichtung.

BESONDERE ANGEBOTE

Fachdienst

  • Psychotherapie
  • Ergotherapie

Freizeit- und Förderangebote

  • Fußball, Kegeln
  • Gemeinschaftliche Tagesausflüge
  • Jugendangebote
  • Vielfältige weitere Freizeitmöglichkeiten im Stammhaus
  • Integration in die örtlichen Vereine

Sonstige Angebote

  • Intern: Möglichkeit zur Ausbildung zum/zur Fachpraktiker/in Hauswirtschaft, Hauswirtschafter/in
  • Gute Vernetzung mit umliegenden Handwerksbetrieben

KONTAKT

Postanschrift:
Kinder- und Jugendhilfe St. Josef
Oskar-Serrand-Str. 2
97483 Eltmann

Telefon: 09522/92380
Fax: 09522/923815
E-Mail: info(at)jugendhilfe-eltmann.de

ENTGELT

Hier finden Sie Informationen zu den Entgelten und Preisen